Klippen von Moher

Der Pub war voll und völlig verraucht
sie stand vorne an der Tür
lächelte frech und hob ihr Glas
mit starkem, schwarzen Bier
wir stießen an und sangen laut
kein Lied war uns zu schwer
bis der Wirt sagte: „Schluss jetzt, geht nach Haus, oder
zu den Klippen von Moher.“

Sie sah überhaupt nicht irisch aus
eher wie ´ne Südländerin
mit ihrem kastanienbraunen Haar
und dem Grübchen auf dem Kinn
ihre Stimme war dunkel, ihr Blick war klar,
als sie fragte: liebst du das Meer?
und ob ich schon mal dort oben war,
auf den Klippen von Moher

„Woll´n wir wie Wölfe den Mond anheulen
und den Sternen beim Tanzen zuseh´n
soll´n wir dem Wind ein Lied erzähl´n
und auf der Milchstraße Bier trinken geh´n?“
es sprudelte nur so aus ihr heraus
kein Gedanke war ihr zu quer
sie fragte mir Löcher in den Bauch
bei den Klippen von Moher

Wir stiegen dann die Klippen rauf
und der Wind blies uns hart um die Ohr´n
hier einen falschen Schritt zuviel
und du bist sofort verlor´n
sie nahm meine Hand und führte mich
der Himmel hing tief und schwer
im Abgrund schäumte die Gischt an den Fels
vor den Klippen von Moher

wir saßen dort oben die ganze Nacht
vergaßen einfach die Zeit
liebten das Meer, den Mond und die Sterne
diese innige Einsamkeit
wenn ich dran denk´, kommt mir das so nah
dabei ist es schon so lang her
dieses Gefühl geht viel tiefer
als die Klippen von Moher